Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Aythya ferina (Tafelente)

Überregionale Verbreitung

Über die mediterranen und gemäßigten Zonen von W-Europa bis Zentralsibirien verbreitet, vom Tiefland bis in mittlere Lagen. Der europäische Bestand wird mit ca. 200 - 240 T. BP als stabil eingestuft, in Deutschland kommen ca. 24 T. BP vor (HAGEMEIJER & BLAIR 1997).

Regionale Verbreitung

Die Tafelente ist in Rheinland-Pfalz ein Brut- und Jahresvogel. Brutvorkommen gibt es aber nur lokal und in geringer Zahl. Während die Brutvögel Rheinland- Pfalz wahrscheinlich im Winter verlassen, kommen oft Durchzügler und zumindest gebietsweise Überwinterer vor, häufig entlang des Rheins und der Mosel. Zur Zeit liegen 418 Meldungen im ArtenFinder vor.

Lebensraum

Die Tafelente brütet bevorzugt an nähr­stoffreichen Stehgewässern mit Flach­wasserbereichen bis 1 m Wassertiefe und einer großen freien Wasserfläche.

Fortpflanzung

Neststand im Röhricht oder in der Ufervegetation in unmittelbarer Wassernähe. Nest auf dem Boden oder als Schwimmnest sowie auf Altnestern von z.B. Blässhuhn. Brutperiode ab Mitte April. Die 6 - 9 Eier werden ca. 25 Tage bebrütet. Die Jungen werden mit 7 - 8 Wochen flügge, manchmal noch später. Eine Jahresbrut (BAUER & GLUTZ 1979).

Nahrung

Algen, Laichkraut, Sämereien, Triebe und Blätter von Wasser- und Sumpfpflanzen sowie Wasserinsekten, Weichtiere, Kleinkrebse und kleine Fische, Amphibien und deren Laich.

Verhalten

Tag- und nachtaktiv. Liegt als Tauchente tiefer im Wasser als Gründelenten. Nahrungserwerb hauptsächlich durch Tauchen. Das Tauchen beginnt meist mit einem Kopfsprung. Mittlere Tauchdauer ca. 14 s (zit. in BAUER & GLUTZ 1979). Ganzjährig gesellig.

Gefährdung

Nach BAUER & BERTHOLD (1997) reagiert die Tafelente besonders empfindlich auf Störungen durch intensive Freizeitaktivität. Neben Beeinträchtigung der Brutgewässer auch direkte und indirekte Auswirkung der Jagd.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Verwechslungsgefahr besteht mit der Kolbenente, allerdings hat diese einen roten Schnabel und einen dunklen Rücken. Von der Moorente kann die Tafelente eigentlich recht gut unterschieden werden, da die Moorente wesentlich mehr dunkle Partien hat. Jedoch entstehen immer wieder Hybriden aus beiden Arten. Diese sind meist der Moorente ähnlicher unterscheiden sich aber von dieser durch die rote oder orangefarbene Iris, die bei der Moorente weiß ist, und durch einen stärkeren Kontrast zwischen dunklerer Brust und helleren Flanken (SVENSSON et al. 1999).

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die meisten der rund 450 Meldungen aus Rheinland-Pfalz seit 2010 dokumen­tieren Winterbeobachtungen. Entspre­chend ihrer Seltenheit und der geringen Bruthäufigkeit wird die Art im Sommer­halbjahr selten beobachtet.


ArtenFinder-Meldekarte

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