Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Ardea purpurea (Purpurreiher)

Überregionale Verbreitung

Von N-Afrika über S- und Mitteleuropa bis China. Nördliche Verbreitungsgrenze ca. 52° N. In Europa nur in einigen Regionen häufiger, sonst selten, insgesamt wird der europäische Bestand ohne den russischen Anteil auf ca. 8 T. BP beziffert und gilt als verletzlich (HAGEMEIJER & BLAIR 1997). In M-Europa brüten ca. nur 1,2 - 1,5 T. BP. Der Purpurreiher wird in sämtlichen Roten Listen M-Europas geführt (BAUER & BERTHOLD 1997). Die nächstgelegenen Brutplätze liegen am Oberrhein sowie in Lothringen.

Regionale Verbreitung

Brutvorkommen gibt es jedes oder fast jedes Jahr, aber nur lokal und in geringer Zahl und es kommen nur wenige Durchzügler vor (DIETZEN et al. 2008), u.a. im Oberrheintiefland im NSG “Mechtersheimer Tongruben”, bei Eich-Gimbsheim, Roxheim, Neupotz und Wörth (NATURA2000 Artensteckbrief der Vogelschutz Richtlinie). (April - August/September, seltener bis Oktober) 

Lebensraum

Größere bzw. ausgedehnte Schilfröhrichte.

Fortpflanzung

Neststandort meist auf umgebrochenem Schilf oder anderen Uferpflanzen, nur selten auf Büschen und Bäumen. Beide Partner bauen. Eiablage ab Ende April. Gelegegröße durchschnittlich 4 Eier. Brutdauer etwa 25 - 30 Tage. Junge klettern mit ca. 20 Tagen bereits im Schilf der Nestumgebung und sind mit ca. 45 - 50 Tagen flügge (zit. in BAUER & GLUTZ 1987). Eine Jahresbrut.

Nahrung

Fische (10 - 20 cm Länge), Krebse und Amphibien. Reptilien sowie Vögel und Kleinsäuger werden in geringeren Anteilen erbeutet. Der Tagesbedarf beträgt ca. 200 g (zit. In BAUER & GLUTZ 1987).

Verhalten

Tag- und nachtaktiv. Hält sich mehr verdeckt als der Graureiher und nimmt bei Gefahr eine „Pfahlstellung“ ein. Nahrungssuche meist morgens und abends in der Vegetation der Verlandungszone und am Gewässerrand. Die Beutefangtechnik ist ähnlich wie beim Graureiher. Der Purpurreiher hält sich auch in gemischten Trupps mit anderen Reihern auf, bleibt dabei aber mehr abseits im
Deckungsbereich.

Schutzmaßnahmen

Erhaltung oder Neuschaffung von Brutgebieten mit störungsfreien Flachwasserzonen. Keine Aufhebung der Schonzeit für den Graureiher wegen der Verwechslungsgefahr mit dem Purpurreiher (BAUER & BERTHOLD 1997).

Gefährdung

Zu Bestandseinbußen kommt es hauptsächlich auf dem Zug durch Verfolgung und bei Dürreperioden in den afrikanischen Überwinterungsgebieten. Im Brutgebiet ist der Purpurreiher sehr empfindlich bei Störungen durch Freizeitaktivitäten.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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ArtenFinder-Meldekarte

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