Vögel in und um Rheinland-Pfalz

Phalacrocorax carbo (Kormoran)

Überregionale Verbreitung

Von Afrika über W- und N-Europa fast über die gesamte N-Paläarktis, in vielen Teilen aber lückig verbreitet und oft stark fluktuierende Bestände. In M-Europa sind fast alle Binnenlandbrutplätze von der menschlichen Duldung abhängig (BEZZEL 1985). Europaweit wird der
Bestand mit ca. 140 - 146 T. BP als stabil (HAGEMEIJER & BLAIR 1997) eingestuft. Der Bestand in M-Europa wird auf ca. 30 - 40 T. BP geschätzt, 106 wovon auf Deutschland ca. 10 - 15 T BP entfallen. Die in den letzten Jahrzehnten exponentielle Vermehrungsrate ist seit den 1990er Jahren zurückgegangen, der Bestand ist in einigen Ländern sogar gefährdet (BAUER & BERTHOLD 1997).

Regionale Verbreitung

Rund 1000 Meldungen seit 2010 aus Rheinland-Pfalz belegen, dass der Kor­moran ein regelmäßiger Brut- und Jahresvogel in bestimmten Teilen von Rheinland-Pfalz ist, besonders entlang des Rheins und der Mosel. Auch abseits dieser Flüsse kann der Kormoran häufig beobachtet werden, z.B. an der Nahe, am Glan und an der Alf, aber auch an Stau­weihern oder Klärteichen im Pfälzerwald- Bereich. Während einige Brutvögel Rhein­land-Pfalz im Winter verlassen, kommen Durchzügler und zumindest gebietsweise Wintergäste vor.

Lebensraum

Als Brutgebiet bevorzugt die Art fischrei­che Binnenseen und langsam fließende, breite Flüsse. Die meisten Brutgebiete in Rheinland-Pfalz befinden sich am Rhein.

Fortpflanzung

Geschlechtsreife erst gegen Ende des dritten Lebensjahres. Das Nest wird von beiden Partnern auf einem Baum gebaut. Altnester sowie Nester anderer Arten (z.B. von Reihern, Saatkrähen) werden gern angenommen und ausgebaut. Die Eiablage erfolgt ab Ende April. Gelegegröße meist 3 - 4 Eier. Eine Jahresbrut.

Nahrung

Meist (Weiß-) Fische von 10 - 20 cm Länge, der Tagesbedarf beträgt ca. 425 - 700 g (BEZZEL 1985).

Verhalten

Tagaktiv. Das Nahrungstauchen beginnt mit einem kleinen Sprung aus dem Schwimmen heraus, erfolgt in meist 1 - 3 m Tiefe und dauert ca. 15 - 60 s. Schaltet beim Schlagflug Gleitphasen ein. Gesellig.

Schutzmaßnahmen

Schutz der Brutkolonien und Verhinderung von illegalen
Störungen. Ausgleichszahlungen bei nachgewiesenen wirtschaftlichen Schäden bzw. Abdecken von Fischteichen.

Gefährdung

Verluste im Brutgebiet durch menschliche Nachstellung
und Horstzerstörung sowie Fällen der Horstbäume, in den Überwinterungsgebieten durch Störungen an Ruhe- und Schlafbäumen (BAUER & BERTHOLD 1997).

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die Art wurde bisher vor allem im Winter­halbjahr gemeldet.


ArtenFinder-Meldekarte

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