Tagfalter in und um Rheinland-Pfalz

Aporia crataegi (Baum-Weißling)

Überregionale Verbreitung

In Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommernist die Art nur relativ selten anzutreffen, in den übrigen Bundesländern ist sie weiter verbreitet. In Hamburg kommt die Art nicht vor.

Regionale Verbreitung

Der Baum-Weißling wird laut aktueller Roter Liste in Rheinland-Pfalz als Art der Vorwarnliste eingestuft, eine Art ohne akute Gefährdung also, die jedoch in absehbarer Zeit eine gefährdende Abnahme erfahren könnte. Einzig in der Oberrheinebene wird die Art als gefährdet und im Pfälzerwald als ausgestorben bzw. verschollen eingestuft. Hierbei ist aber anzumerken, dass der Wald generell kein Lebensraum der Art ist. Für den Zeitraum bis 2013 lagen uns im ArtenFinder nur 13 Meldungen dieser auffälligen Art vor. Auch in der LDB Schmetterlinge RLP gibt es aus den südlichen Landesteilen kaum Meldungen, in der Mitte und im Norden einige mehr. Schulte et al. (2007) gehen von einer akuten Gefährdung der Vorkommen in der Pfalz aus. Die Bestandssituationdieser Art scheint aber aufgrund der aktuellen Datenlage unklar. Hinzu kommt, dass der Baum-Weißling starke Bestandsschwankungen mit einzelnen sehr individuenreichen Jahren zeigt, während er in den Phasen dazwischen als selten einzustufen ist (Schulte et al. 2007). Im Jahr 2014 kam es zu einem Massenvorkommen zwischen Neustadt a.d.W. und Edenkoben in der Pfälzischen Rheinebene, das im ArtenFinder gut dokumentiert ist (vgl. Röller & Schotthöfer 2014). Dadurch kam es zu rund 40 Meldungen der Art aus dieser Region. Auch aus anderen Landesteilen gingen einige Meldungen im ArtenFinder ein. Insgesamt liegen uns somit derzeit 57 Meldungen des Baum-Weißlings vor.

Lebensraum

Den Baum-Weißling trifft man (zumindest in der Pfälzischen Rheinebene) mit der größten Wahrscheinlichkeit an Gebüschund Heckensäumen entlang von Autobahnen und Straßen an, da dort die Raupennahrungspflanzen wachsen: Schlehe, Weißdorn und weitere Rosengewächse. Dass aber gerade diese Standorte dauerhaft besiedelt werden können, liegt nicht alleine am Vorhandensein der benötigten Bäume und Sträucher, sondern vor allem auch an der guten Verbindung dieser Lebensräume untereinander. Nach Schulte et al. (2007) ist die Art, um zu überleben, nämlich auf eine vernetzte Metapopulation angewiesen. Im Allgemeinen bieten laut Literatur nicht isolierte, naturnahe Wald-, Hecken- und Gebüschsäume ideale Lebensraumbedingungen.

Nahrung

Raupennahrungspflanzen snd Schlehe, Weißdorn und weitere Rosengewächse. Die Falter saugen z.B. an Liguster und Weißdorn, besonders gerne aber auch an violett blühenden Pflanzenarten wie Rotem Wiesenklee oder Futter-Esparsette.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

Die Art ist durch ihre Größe, die auffallenden Flügeladern sowie die teilweise transparenten Flügelränder einzigartig. Lediglich von Weitem wäre eine Verwechslung mit dem Großen Kohl-Weißling und, wenn man sich in dessen Lebensraum befindet, dem Apollofalter möglich. Der Grünader-Weißling hat zwar unterseits grüngrau bestäubte Adern, bei genauem Hinsehen ist eine Verwechslungsfeahr aber weitgehend ausgeschlossen. Auch weil der Baum-Weißling deutlich größer ist. Der hartheu-Spanner kann auf den ersten Blick für einen Baum-Weißling gehalten werden. Anhand der Fühlerform (keine keulig verdickten Enden) ist diese Art aber eindeutig als Nachtfalter zu erkennen.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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Die bisherigen Meldungen im ArtenFinder gingen zwischen Anfang Mai und Anfang Juli ein, was den Literaturangaben entspricht.


ArtenFinder-Meldekarte

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