Weichtiere in und um Rheinland-Pfalz

Unio crassus riparius (Bachmuschel, Kleine(Gem.)Flussmuschel)

Überregionale Verbreitung

Die Unterart riparius kommt im gesamten Rheineinzugsgebiet vor. Dort be­sie­delte sie neben dem Rhein auch seine Seitengewässer bis hin zu kleinen Bächen und Gräben, teilweise kommt sie auch in Altarmen und nicht angebundenen Seitengewässern von Flüssen vor. Durch die Ge­wäs­ser­ver­schmutzung der 1970iger- und 1980iger-Jahre hat sich ihre Verbreitung deutlich redu­ziert.

Regionale Verbreitung

Ihre aktuelle Verbreitung in Rheinland-Pfalz ist unzureichend be­kannt, da es keine bzw. kaum aktuelle Unter­suchun­gen gibt.

Lebensraum

Sie besiedelt gering belastete Fließgewässer der Niederungen von Strömen bis hin zu kleinen Bächen und Gräben; teilweise lebt sie auch in Altarmen und Seen, solange diese über die Fischfauna mit vitalen Fließgewässerpopulationen verbunden sind. Sie meidet Gewäs­ser­abschnitte mit zu großem Gefälle. Wichtige Ersatzlebensräume bilden Mühlen­staue in kleinen bis mittelgroßen Gewässern.

Gefährdung

Gefährdung durch:
- Gewässerräumung
- Renaturierung von besiedelten Abschnitten ohne begleitende Muschelschutzmaßnahmen
- Rückbau von Mühlenstauen ohne begleitende Muschelschutzmaßnahmen
- Schwallbetrieb von Mühlenstauen bei Niedrigwasser
- Unzureichendes Wirtsfischspektrum bzw. zu geringe Individuendichten
- Eintrag von Feinpartikeln ins Gewässer, z.B. Erosion von Äckern (z.B. Maisanbau)
- Eintrag von Nährstoffen und Gülle sowie von Pflanzenschutzmitteln aus der Landwirtschaft ins Gewässer
- Fraß durch Bisam.

Zur Bachmuschel gibt es umfangreiches Material zu Gefährdung und Schutz u. a.:
Groh, K. & Weitmann, G. (1999): Schutzkonzeption für prioritäre Weichtierarten gemäß FFH-Richtlinie - Vorkommen in Rheinland-Pfalz;  47 S. ; Hackenheim; unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des LfUG Rheinland-Pfalz.

Gesetzlicher Schutz und Gefährdungseinstufung

Informationen über den Gefährdungsstatus bei ARTeFAKT.

Meldungen dieser Art in Deutschland und angrenzenden Gebieten

Artenportrait bei nabu-naturgucker.de.

Verwechslungsgefahr

In Deutschland kommen insgesamt vier Flussmuschelarten (Unio) mit zum Teil mehreren Unterarten vor. Hiervon ist die Bachmuschel zusammen mit der einge­schleppten Südlichen Malermuschel (Unio mancus) die kleinste Art. Je nach Fluss­einzugsgebiet: Gebiet der Nord­deutschen Vereisung, Donau und Rhein, hat sie andere Unterarten ausgebildet. Inner­halb der Unterart riparius können noch einmal je nach Gewässer deutliche Unter­schiede in Größe und Form auftreten. U .c. riparius gehört zu den langsam­wüchsigen Muschelarten, sie kann bis zu 35 Jahre alt werden. Im Rheinein­zugs­gebiet sind mitt­lerweile an verschiedenen Stellen Bachmuscheln aufgetreten, die schnellwüchsig sind und deutlich kürzer leben. Hierbei handelt es sich wahr­scheinlich um einge­schleppte andere Unterarten.

Häufigkeit der Meldungen im Jahresverlauf

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ArtenFinder-Meldekarte

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